Happy Day

Problemloser Flug nach Stansted, tolle Wanderung zur Hall Farm und Einkehr in den nächstgelegenen Pub 

 

Morgens....

... klingelt 6 Uhr (nach einer ruhigen Nacht) der Wecker. Der Transfer um diese Zeit zum Flughafen ist natürlich eine Wonne. Das setzte sich allerdings nicht fort, denn ich habe den Eindruck, dass Berlin-Schönefeld irgendwie am Limit arbeitet. Der traurig dahinstehende neue Flughafen lässt grüßen.

Die Sicherheitskontrollen verliefen problemlos. Keine Nachfragen.  Kurios fand ich den Umstand, dass auch eine Stunde vor Abflug noch nicht das Gate feststand.

 

Vorschau auf Yellow-Stone

Im Flugzeug habe ich das iPad ausgepackt, um mir einen der vielen Filme anzusehen, mit denen ich vorsorglich das iPad bis Anschlag fütterte. Als erstes wählte ich eine Doku über den Yellowstone-Nationalpark. Das war derartig interessant, dass ich traurig war, als ich schon in London einschwebte und den Film unterbrechen musste. Wau ging das schnelle ;-)

So könnte das morgen auf dem Weg nach Las Vegas funktionieren.

 

Stansted

Der Flughafen in der Nähe von London ist sehr übersichtlich, vergleichbar mit Dresden. Jedoch ist der Flugverkehr hier in keinster Weise vergleichbar. Klein Frankfurt würde eher passen. Unendlich viele Menschen halten sich hier auf.

 

Anfänglich wollte ich unmittelbar nach der Landung weiter nach Las Vegas reisen. Aber der Zwischenstopp von nur 2 Stunden war mir zu risikoreich. Daher habe ich mir in der Nähe eine kleine fantastische Unterkunft gebucht. Es ist die Church Hall Farm in Broxted. Dorthin werde ich eine Wanderung von exakt 3,6 Miles unternehmen.

 

Bevor ich mich auf den Weg machte, hinterließ ich meinen Koffer in der Aufbewahrung am Flughafen. Der Servicemensch hob sich beinah einen Bruch und schaute mich entsetzt an. Ich erklärte ihm mein Vorhaben. Er reagierte sehr interessiert.

 

Das wandern ist des....

Bereits vor dem Landeanflug ist mir etwas Tolles aufgefallen. Die Landschaft östlich von London ist durchzogen von kleinen Landstraßen. Wie Krümel befinden sich dort verstreut unzählige einzelne Häuser bzw. Gehöfte. Mal schauen, ob sich dies bestätigt.

Aus der Nähe sieht alles noch viel schöner aus. Winzige Häuser, allesamt Unikate und wahrscheinlich sehr alt. Das bestätigt auch später der Gastgeber der Hall Farm.

 

 

Die Sonne bahnte sich erfolgreich den Weg nach unten und es versprach ein entspannter Sonntag zu werden. Ich hielt mich immer entlang einer schmalen Landstraße.

Nach einer Meile kam ich bei einer Einfahrt vorbei, an der "happy days" stand. Happy war ich ja schon und blickte interessiert in das Anwesen. Hinter einer hohen Hecke standen 20 Autos und im Garten bestimmt doppelt so viele weiße Stühle. Alle an einer  Linie aufgreiht (ähnlich wie im Kino). Eine ausschweifende Gartenparty war im Gange. Obwohl ich den Weg kannte, entschloss ich mich, nach dem Weg zu fragen - das diente als Vorwand für meine Neugier. Wie sich herausstellte, war das eine Geburtstagsparty.

 

 

Nach einer weiteren Meile stand ich vor einem abgeernteten Kornfeld, Stroh lag am Rand, direkt im Schatten eines Baumes, super. Dieser Platz war ideal für eine kleine Pause- 20 min sind doch gestattet.

Nach über 90 min wachte ich aus einem echten Tiefschlaf auf. Ich war tatsächlich eingepennt. Genial!  Über mir zogen Schäfchenwolken und ich realisierte langsam, wo ich überhaupt war. Das tat wirklich gut. Ich schulterte wieder meinen Rucksack und weiter ging es.

 

Hall Farm

Auf den Bildern sah die Unterkunft schon schick aus, aber vor Ort war es noch viel schöner. Ein wirklich super freundlicher Eigentümer begrüßte mich in einem für meine Ohren sehr verständlichem Englisch. Obwohl das nicht gerade meine Stärke ist, verstand ich fast alles und wir kamen sehr rasch in ein ausschweifendes Gespräch.

 

Nach 30min bot er mir an, dass er mich persönlich zu einem Pub fährt - dort arbeiten sehr freundliche Leute und Bier ist reichlich vorhanden.... Was sagt man dazu?

 

Jetzt sitze ich im Pub und trinke das erste Bierchen, weitere dürften folgen - denn es ist mein erster Besuch in einem Pub in England. 

 

Das coole ist: Wenn ich fertig bin, ruft der Wirt bei meinem Wirt an und der holt mich ab. Was für ein Empfang!

 

Der Wirt fragte mich übrigens, ob sein Bier besser sei als Deutsches... schwer zu beantworten, aber es ist auf jeden Fall sehr, sehr gut. Der Besuch hat sich definitiv gelohnt. Das komische ist, der Tag ist exakt so verlaufen, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Ich wollte tatsächlich in einem Pub einkehren und vorher die Gegens zu Fuß erkunden. Ich muss mit meinen Gedanken vorsichtig umgehen und immer optimistisch bleiben :-)

 

 

Salutations à la France

Bevor ich die Abendruhe einläutete, blickte ich in den schicken Garten und sah dort ein junges Pärchen an einem dieser kleinen runden Tische sitzen. Flux zog ich die Jacke über und schlenderte zu den Beiden. Sie stellten sich als Franzosen vor und wählten die Hall Farm aus gleichem Grund wie ich aus. Die Unterhaltung war sehr lustig und nett. Ich freute mich, den Abend auf diese Weise ausklingen zu lassen.

 

Si vous lisez ceci deux maintenant, un message d'accueil de bonne humeur à vous - je serais heureux peut-être ce que l'un de vous lire les temps.

 

Mit den Beiden testete ich übrigens zum ersten mal live den Google-Übersetzer. Man kann von Google halten was man will, aber das haben die echt schon fast perfekt hinbekommen. Trotzdem zogen wir es vor, mit unseren jeweils dürftigen Englisch-Kenntnissen eine Unterhaltung zu führen, das machte deutlich mehr Spaß.

 

Abschließend muss ich festhalten, dass ich heute auf äußerst freundliche und zuvorkommende Menschen gestoßen bin. Vor allem der Chef der Hall Farm und die beiden Wirtsleute im Pub haben mich beeindruckt.